Die Herausforderungen in der Unternehmensnachfolge nehmen nicht ab: über 125.000 Inhaberinnen und Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen stehen jedes Jahr vor der Frage: „Wer übernimmt den Betrieb?“ Auf fast vier Unternehmen gibt es zurzeit nur einen Nachfolgenden. Zeitgleich ist eine Nachfolge innerhalb der Familie rückläufig. Höchste Zeit für zusätzliche Nachfolge-Modelle.
Workers‘ Buyout in der Nachfolge – die Belegschaft übernimmt
Deshalb beschäftigen wir uns seit einigen Jahren mit dem Thema. Claudia Henke, Mitgründerin von Platform Coops, hat sich im Jahr 2019 u.a. mit italienischen Kooperationspartner:innen zusammengeschlossen, um ein weltweit bewährtes Modell – Workers‘ Buyout – für die Nachfolge weiterzuentwickeln: als zusätzliches beschäftigungspolitisches Instrument, das dazu dient, Arbeitsplätze zu sichern. Damit wird bisherigen Arbeitnehmer:innen die Möglichkeit geboten, das Unternehmen gemeinsam zu übernehmen und weiterzuführen. Sie verhindern so die Schließung eines Betriebes mit funktionsfähigem Geschäftsmodell. Das Modell stärkt damit die lokale Wirtschaft und fördert unternehmerisches Engagement und Verantwortung der Mitarbeitenden. Die Übernahme und das gemeinsame Interesse am Erfolg des Unternehmens können Innovationskraft stärken und zur Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen. Mehrwerte bleiben dort, wo sie geschaffen werden. Mehr zum Entwicklungsprojekt hier.
Workers‘ Buyout weltweit in der Praxis
Workers‘ oder Employees‘ Buyout wird bereits weltweit erfolgreich eingesetzt, in Italien seit den 1980er Jahren als Reaktion auf wirtschaftliche Krisen und Firmeninsolvenzen. Die Idee entstand aus der Notwendigkeit, Unternehmen in der Krise zu retten, um Arbeitsplätze zu erhalten.