Projekte 2019-2023

Unser Team wird dank der Unterstützung des REACT with impact-Programms dabei helfen, Genossenschaften als Gründungsform in Deutschland bekannt zu machen und kooperativ ausgerichtete Gründer:innen zu informieren, zu beraten und zu vernetzen. Da viele der Neugründungen über klassische Genossenschaftsmodelle hinauswachsen, da diese digital und global ausgerichtet sind, fokussieren wir uns mit unserem Projekt auf die Bedürfnisse einer jungen Zielgruppe, die nicht nur ihre Mitglieder fördern, sondern mit ihrer Arbeit auch die Wirtschaft auf SDG-konforme Weise transformieren wollen.

Genossenschaften tragen als werteorientierte und prinzipiengeleitete Organisationen zur nachhaltigen Entwicklung bei. Sie fördern Jobsicherheit, verbesserte Arbeitsbedingungen, faire Löhne, Gewinnbeteiligung, Unterstützung lokaler Wertschöpfung und demokratische Praktiken. Genossenschaften bieten ein alternatives Modell für soziales Unternehmertum und unterstützen die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) durch wirtschaftliche, soziale und ökologische Maßnahmen.

Platform Coops

Digitale Plattformen breiten sich derzeit rasend schnell aus und erschaffen immer größere globale Netzwerke. Die Macht- und Geldkonzentration von Unternehmen wie Amazon, Twitter und Open AI greifen nicht nur fundamental in die weltweite Wirtschaft ein, sondern beeinflussen auch die Infrastruktur unserer Gesellschaft. Die Nutzungs- und Arbeitsbedingungen der Plattform-Ökonomie sind vor allem durch Datendiebstahl und prekäre Arbeit gekennzeichnet: Nutzer:innen werden in der Regel als Datenressourcen betrachtet und haben keine Möglichkeiten sich diesen Praktiken zu entziehen, noch an den exponentiell wachsenden Erträgen zu partizipieren.

Wie ist es vor dem Hintergrund der fortschreitenden Plattform-Monopolisierung für Startups, kleine und mittelständische Unternehmen überhaupt möglich, auf dem globalen, digitalen Markt eine Chance zu haben? Wie sehen Alternativen zu Plattform-Monopolen aus? Weltweit haben sich Unternehmer:innen auf den Weg gemacht, um eine faire, inklusive Vorstellung von Wirtschaft zu entwickeln.

Was alle diese Projekte eint: sie gehen von zwei Prinzipien aus, die das wirtschaftliche Handeln neu ausrichten, nämlich Eigentum und Mitbestimmung.

Genau diese Voraussetzungen finden wir in den klassischen Genossenschaften vor, deren Rechtsform aber nicht nur für bekannte Geschäftsmodelle wie Wohnbaugenossenschaften oder Landwirtschaftsbetriebe herangezogen werden, sondern auch für Musik Streaming-Plattformen, webbasierte Buchungsplattformen für Kurzzeitvermietungen oder Software-Projekte.

Wie auch immer der Geschäftszweck letzten Endes ist: Genossenschaften werden stets von einer Gruppe von Menschen in Besitz gehalten, die miteinander das Geschäftsmodell entwickeln und Entscheidungen gemeinsam treffen. Viele dieser neu entstehenden Betriebe sind nicht einfach nur Genossenschaften im klassischen Sinne, sondern Vorreiter einer kooperativen, digitalen Ökonomie. Seit 2015 werden diese neuen Formen von digital geprägten, international ausgerichteten Genossenschaften als “Platform Coops” bezeichnet. Der Begriff stammt von Trebor Scholz (Platform Cooperativism Consortium, USA) und Nathan Schneider (University of Colorado Boulder, USA), die gemeinsam an der New School in New York das Phänomen der sich ausbreitenden genossenschaftlichen Betriebe als Antwort auf die Monopole der digitalen Plattform-Industrie untersucht haben. Auch in Deutschland gibt es eine wachsende Zahl von genossenschaftlichen Neugründungen, die auf einer international verteilten Mitgliedschaft und einem digitalen Geschäftsmodell basieren.

Projektbausteine bis Ende 2023:

1. Etablieren des Themas “Plattform-Genossenschaften”
2. Niedrigschwellige Informations- und Wissensangebote zur Qualifizierung
3. Community-Aufbau für Unternehmer*innen der kooperativen, digitalen Wirtschaft sowie Wissens-/Erfahrungsaustausch:

Zu diesen drei Bausteinen gibt es bis Ende 2023 zahlreiche Angebote zur kostenfreien Teilnahme, wie Workshops, Community Calls und Informationen zum Download.